Naturmaterialien sind eine gute Wahl für Bettwäsche!
– oder alles über Webarten und Naturmaterialien wie reines Leinen und pure Baumwolle.
Schlafen soll erfrischen und entspannen, welches mit der Wahl der richtigen Bettwäsche wohl gelingt. So gibt es viele individuelle Anforderungen an die Bettwäsche. Nicht jeder Mensch ist gleich, insofern hat jede Stoffart auch unterschiedliche Eigenschaften. Der Rohstoff ist entweder ein Naturmaterial wie Baumwolle, Flachs, Bambus, Hanf, oder eine chemische Faser wie Polyester, Polyamid und Gemische mit Zellulose usw.
Für mich sind Naturmaterialien wie z. B. Baumwolle, Flachsfaser, Hanf, Seide und Wolle eine gute Wahl. Am besten aus kontrolliertem biologischen Anbau. Als Bettwäsche eignet sich vielleicht auch eine Viskose oder Mikrofaser, aber es hat sich noch nicht bewährt in Bezug auf Schweiß, Temperatur, Reinigung und Haptik. Auch wenn viele schon von der Zukunftsfaser Tencel schwärmen, ist es kein Naturprodukt. Ich möchte euch in diesem Beitrag eher über die Vorzüge der Webarten in reiner Baumwolle oder Leinen berichten.
Inhalt des Artikels:
- Aus der Flachsfaser wird Leinen gewebt.
- Pure Baumwolle ist ein Naturprodukt aus dem Perkal hergestellt wird.
- Satin ist eine atlasbindige Webart die aus Baumwolle produziert wird.
Leinen oder Linnen – dieser uralte Stoff ist eine Wohltat für unsere Haut
1. Aus der Flachsfaser wird Leinen gewebt.
Was ist wichtig über das Leinen zu wissen: Die Flachs- oder Leinenfasern werden aus den Stängeln der Flachsfaser gewonnen. Sie bilden Bündel die aus unverbundenen Einzelfasern bestehen, aus denen das technische Gewebe entsteht. Die Faserlänge beträgt durchschnittlich 33 mm, kann auch bis zu 60 mm lang sein. Zur Herstellung von Gewebe braucht man mindestens, eine Länge von 30 mm, damit Stoffe Belastungen wie z. B. Reißen, aushalten können. Durchschnittlich besteht eine Flachsfaser zu 71 % aus Cellulose, 18,6 bis 20,6 % Hemicellulose, 2,3 % Pektin und 2,2 % Lignin und etwa 1,7 % Wachs.
Das Zerlegen der Fasern wurde bis zum 20. Jahrhundert mit dünnen Laugen gemacht, weshalb es aus Gründen des Umweltschutzes vernachlässigt wurde. Andere Fasern konnte mit weniger Belastung für die Umwelt hergestellt werden. Seit Ende des 20. Jahrhunderts haben andere Aufschlußverfahren, wie das Dampfaufschlußverfahren, verbesserte mechanische Verfahren und Ultraschallverfahren, die jetzt angewendet werden. Leinen ist seitdem wieder aktuell. Der so erzeugte Flockenbast passt mit seiner Faserlängenverteilung von bis zu 40 Millimetern in den Längenbereich der Baumwollfaser und kann deshalb in der Kurzstapelspinnerei (Dreizylinderspinnerei, Baumwollspinnerei) in reiner Form oder in Mischung mit anderen Kurzfasern zu Garnen versponnen werden.
Anbau und Gewinnung der Flachsfaser.
Die Leinpflanzen werden mittels spezieller Maschinen samt Wurzeln geerntet. Beim Mähen würden die Fasern zerstört werden. Die Pflanze wird bei Gelbreife geerntet, dass heißt, wenn ein Drittel der Blätter im unteren Bereich abgefallen ist. Das Stroh wird auf den Boden gelegt und paralell ausgerichtet zum Trocknen. Dadurch reißt die obere Faserschicht auf, so dass hier später Mikroorganismen eindringen können. Durch Rütteln werden die Samenkapseln der Leinsamen entfernt. Das kann auch nach der Röste erfolgen. Bei der Röste oder Rotte wird durch Bakterien und Pilze die Bindung zwischen den Faserbündeln und dem sie umgebenden Gewebe gelöst. Die Rotte muss zum richtigen Zeitpunkt unterbrochen werden, um eine Schädigung der Fasern zu verhindern.
Die Textile Weiterverabeitung
Die heute vorherrschende Röstmethode ist die Tauröste, die auf rund drei Vierteln der Anbauflächen weltweit angewendet wird, vor allem in Gebieten mit ozeanischem Klima, da hierzu Taufeuchte benötigt wird. Dabei wird das Flachsstroh auf den Feldern liegengelassen. Durch die Taufeuchte bauen Bakterien und Pilze die Pektine ab. Dieses Verfahren ist relativ umweltfreundlich, auch gelangen die Nährstoffe während der Röste teilweise wieder in den Boden zurück. Nachteile sind die Witterungsanfälligkeit und die lange Dauer.
In manchen Gebieten, z. B. in Osteuropa, Belgien, China und Ägypten, wird die Warmwasserröste eingesetzt. Hier wird das Stroh drei bis vier Tage in Bassins mit 28 bis 40 °C warmem Wasser geröstet. Dies führt durch die Abwässer zu recht hohen Umweltbelastungen.
Ein historisches Verfahren ist die Kaltwasserröste, bei der das Flachsstroh in Teichen oder in Wassergräben (sog. Flachsrösten) geröstet wurde. Chemische Verfahren zur Röste haben sich nicht durchgesetzt, da sie meist auch die Flachsfasern angreifen. Enzymatische Verfahren haben sich aus Kostengründen nicht durchgesetzt.
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